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Stadtteil-Herbstein
Geschichtlich wird Herbstein (damals: Heribrahteshusun) zum ersten Mal in der zweiten Hälfte des 10. Jh. erwähnt, als dem Kloster Fulda Ländereien geschenkt wurden. Die erste urkundliche Erwähnung Herbsteins erfolgte im Jahre 1011. Herbstein erhielt die Stadtrechte im Jahre 1262 und wurde in den Jahren 1258 - 1271 mit Burg und Wehranlagen versehen. Staatlich gehörte Herbstein von seiner Gründung an zum Kloster Fulda und zwar bis zur Auflösung der Fürstabtei 1802/03. Von 1802 - 1806 war Herbstein im Besitze des Prinzen Wilhelm von Nassau-Oranien. In der Zeit von 1806 - 1810 war Herbstein mit dem Departement Fulda französisch und gehörte zum Großherzogtum Frankfurt. Ab dem 13.11.1810 gehörte Herbstein zu Hessen-Darmstadt.
Im 14. Jh. wurden die Stadt, das Gericht und die Burg oft teilweise oder sogar ganz verpfändet. Auch im 15. Jh. gab es weitere Verpfändungen, Veräußerungen und Rückkäufe. Im 16. Jh. (1540) wurden durch ein Großfeuer 88 Gebäude vernichtet. Durch die auftretende Pest starben viele Einwohner. Im 30jährigen Krieg wurde die Stadt von Kroaten, Hessen-Darmstädtern und Hessen-Kasselanern beschossen und belagert, wobei auch die Burg und Teile der Ringmauer zerstört wurden. Auch der Siebenjährige Krieg im 18. Jh. schlug der Stadt schwere Wunden wirtschaftlicher Natur und brachte Kriegsschulden, die erst nach Jahrzehnten getilgt werden konnten. Im 19 Jh. kamen russische Abteilungen in der Stärke von 4.000 Mann auf dem Durchmarsch nach Frankreich in die Stadt. Auf dem Rückmarsch vom Westen im Mai/Juni 1814 passierten wiederum russische Kavallerieverbände die Stadt und verlangten bedeutende Lieferungen für Menschen und Tiere.
In der zweiten Hälfte des 19. Jh. und am Anfang des 20. Jh. wurden große Anstrengungen gemacht, um die Lebensverhältnisse der Bewohner zu verbessern und den Lebensstandard zu heben. Alle diese Unternehmungen führten jedoch nicht zum gewünschten Erfolg. Eine Hebung der Lebensbedingungen blieb aus bis nach dem 2. Weltkrieg.
Nach dem 2. Weltkrieg war Herbstein überwiegend landwirtschaftlich strukturiert. Kleinere Betriebe des Handwerks und Handels stellten die Erwerbsquelle für viele Einwohner dar. Ein Großteil der Arbeitnehmer musste nach Lauterbach, Fulda und sogar in den Frankfurter Raum auspendeln. Erst in den sechziger Jahren siedelten sich einige Industriebetriebe an und der Fremdenverkehr entwickelte sich positiv.
Infolge der in Hessen durchgeführten Gemeindegebietsreform wurden die ehemals selbständigen Gemeinden Altenschlirf, Lanzenhain, Schlechtenwegen und Steinfurt, mit Wirkung vom 31.12.1971 in die Stadt Herbstein eingegliedert. Weitere Eingliederungen und zwar der Gemeinden Rixfeld, Schadges und Stockhausen erfolgten zum 1.8.1972.
Nachdem durch den Caritasverband Gießen ein Heim für die Alten- und Jugenderholung und durch den Christlichen Verein Junger Menschen aus Gießen 1959 ein Jungendlager errichtet worden war, folgte 1968 die Einweihung des Familienferiendorfes der Deutschen Kolpingfamilie. Dieses Feriendorf wurde zwischenzeitlich bereits erweitert. Auch das CVJM Feriendorf erfuhr bereits Vergrößerungen.
Nach der Bohrung einer Thermalquelle 1976 wurde 1980 das Thermal- Bewegungsbad (die heutige VulkanTherme) Herbstein eröffnet. Die Bedeutung des Tourismus für Herbstein wird auch in der Eröffnung des Haus des Gastes und der Anerkennung zum “Heilquellenkurbetrieb” 1986 und der Eröffnung des Kurmittelhauses 1994 dokumentiert.
Im Jahre 1996 wurde das STATT-MUSEUM als Museum und kulturelle Begegnungsstätte eingeweiht und im Mai 2008 durch das Fastnachtsmuseum erweitert. Das große Ziel aller Bemühungen der Stadtentwicklung wurde im Jahr 2000 erreicht, Herbstein wurde das Prädikat “Heilbad” verliehen.
Die Stadt Herbstein schloß 1968 mit der belgischen Gemeinde Oelegem bei Antwerpen (heute Teil der Gemeinde Ranst) und 1995 mit der Stadt Héviz in Ungarn einen Partnerschaftsvertrag. Aufgrund dieser Städteverschwisterungen fanden seither gegenseitige Schüleraustausche, Vereinstreffen und Familienbesuche statt.
Weitere Informationen erhalten Sie bei
Arbeitskreis für Familiengeschichte
Ansprechpartner und Vorsitzender:
Martin Ruhl, Alter Weg 21, 36358 Herbstein, Telefon: 06643 8059
E-Mail: info@geschichte-herbstein.de
oder bei Karl Mischler, Telefon: 06643 919129 zuständig für das Stadtarchiv
Museums-, Geschichts- und Kulturverein Herbstein
Ansprechpartner und Vorsitzender:
Josef Michael Ruhl, Lange Reihe 2, 36358 Herbstein, Telefon: 06643 8497.